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11. Dezember 2019

[Rezension]: Der kleine Muck // Wilhelm Hauff & Anton Lomaev




    Originaltitel: Die Geschichte von dem kleinen Muck
    Illustriert von: Anton Lomaev
    ISBN: 978-3-963720-29-1
    Preis: € 14,98 (Hardcover) // € 4,95 (Hörbuch)
    Verlag: Wunderhaus (FB) // Wunderhaus (IG)
    Erscheinungsdatum: 18. März 2018
    Seitenanzahl: 54
    Reihe: Einzelband





Ein Märchen aus dem Morgenland:

Es war einmal ein kleiner einfältiger Junge, Muck genannt. Nach dem Tod seines Vaters wird er von den bösen Verwandten aus dem Haus gejagt. Er zieht in die Wüste und hält jede Glasscherbe für einen Diamanten … wie wird er in der Welt bestehen? Wird er in der Fremde sein Glück finden? Werden ihn vergrabene Schätze, ein geheimnisvoller Feigenbaum und rasende Zauberschuhe an sein Ziel bringen? Wie wird er sich gegen Bosheit und Argwohn wehren?

Eine Geschichte voller Aktualität. Die Völker wandern, flüchten. Was sie verbindet, sind ihre Geschichten und Märchen. Hier begegnen sich Orient und Okzident. Wilhelm Hauff lässt uns mit dieser Erzählung eines Reisenden wissen, dass es kurzsichtig ist, nur auf Äußerlichkeiten zu achten. Denn nicht seine fremd anmutende Erscheinung macht das Wesen dieses kleinen Mannes aus, sondern seine Geschichte − so, wie jeder seine Geschichte hat, so seltsam oder erstaunlich sie auch immer sein mag. 

Anton Lomaev, weltbekannter Illustrator von über hundert Büchern für Kinder und Erwachsene, lässt die Helden mit seinen zauberhaften Illustrationen lebendig werden und entführt uns in die Wilhelm Hauffs orientalische Märchenwelt.

Der "Wunderhaus Verlag" bringt alte Märchen in einem neuen Gewand heraus, gepaart mit wundervollen Illustrationen. Ich muss sagen, dass mir das Märchen vom kleinen Muck bisher nicht bekannt war, obwohl es davon sogar einen Film gibt.

Das Märchen ist aufgeteilt in eine Rahmen- und eine Binnenhandlung. In der Rahmenhandlung ärgern der Ich-Erzähler und seine Freunde den kleinen Muck auf seinem monatlichen Spaziergang. Als er nach Hause kommt, bekommt er Ärger von seinem Vater, welcher ihm eine Geschichte erzählt. Die Geschichte vom kleinen Muck. In der daraufhin ansetzenden Binnenerzählung geht es um den kleinen Muck, welcher nach dem Tod seines Vaters von seinen Verwandten aus dem Haus vertrieben wird und nun alleine darauf gestellt ist, sein Glück zu finden.  


Die Geschichte ist unglaublich schön und detailreich von Anton Lomaev illustriert. Es gibt auf jeder Seite etwas zu entdecken und zudem spürt man richtig den orientalischen Flair. 

  

Bei "Der kleine Muck" aus dem Wunderhaus Verlag handelt es sich außerdem um das Originalmärchen von Wilhelm Hauff und keine Neuerzählung oder moderne Übersetzung. Dadurch behält der Schreibstil seinen altertümlichen Klang bei, was bei manchen Begriffen, zumindest für Kinder, aber auch Erklärungsbedarf mit sich bringt. Doch gerade zum Vorlesen sind die zahlreichen Bilder, die Größe des Buches und die relativ kurzen Abschnitte sehr gut geeignet. 

Insgesamt büßt die Geschichte, auch heute noch, nichts von seiner Aktualität ein und lehrt dem Leser, dass man nicht nach dem Äußeren urteilen sollte. Jeder hat seine eigene Geschichte zu erzählen und sein eigenes Päckchen zu tragen. 
Auch wenn ich den Ausflug in den Orient sehr genossen habe und wirklich fasziniert von den tollen Illustrationen bin, wird "Der kleine Muck" wohl nicht mein Lieblingsmärchen. Die Geschichte selbst konnte mich tatsächlich nicht so abholen und begeistern, wie es andere Märchen tun. Aber das ist wohl Geschmackssache.   


~ Ich möchte mich ganz herzlich beim Verlag
für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares bedanken! ~


Der vielseitige Erzähler Wilhelm Hauff wurde am 29. November 1802 in Stuttgart geboren. Er studierte zunächst Theologie und Philosophie in Tübingen, arbeitete dann als Hauslehrer und schließlich als Redakteur von Cottas Morgenblatt. Seinen größten literarischen Erfolg erzielte Hauff mit dem Buch Lichtenstein (1826), mit dem er den historischen Roman in Deutschland begründete. Wirklich bekannt aber wurde er durch seine Märchen, die in drei Almanachen 1826, 1827 und 1828 erschienen, und durch seine Lieder, die sich zu Volksliedern entwickelten. In seinen Erzählungen verbindet Hauff romantisch-phantastische Elemente mit realistischen und zeitkritischen sowie satirischen Zügen. Es ging ihm allerdings nicht nur darum, seine Zeit kritisch zu beleuchten, sondern er wollte seine Leser auch unterhalten. Der Dichter starb - erst 24jährig - am 18. November 1827 in seiner Heimatstadt.         

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