Originaltitel: Dry
ISBN: 978-3737356381
Preis: € 12,99 (eBook) // € 15,00 (Paperback)
Verlag: FISCHER Sauerländer
Erscheinungsdatum: 22. Mai 2019
Seitenanzahl: 448
Reihe: Einzelband
Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.
Niemand glaubte, dass es so weit kommen würde. Doch als Alyssa an einem heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt nicht ein Tropfen. Auch nicht bei den Nachbarn. In den Nachrichten heißt es nur, die Bewohner Kaliforniens sollen sich gedulden. Aber als das Problem nicht nur mehrere Stunden, sondern Tage bestehen bleibt, geduldet sich niemand mehr. Die Supermärkte und Tankstellen sind auf der Jagd nach Wasser längst leer gekauft, selbst die letzten Eisvorräte sind aufgebraucht. Jetzt geht es ums Überleben.
Neal und Jarrod Shusterman zeigen auf beängstigende Weise, wie schnell jegliche Form von Zivilisation auf der Strecke bleibt, wenn Menschen wie du und ich von heute auf morgen gezwungen werden, um den nächsten Schluck Wasser zu kämpfen.
Neal und Jarrod Shusterman zeigen auf beängstigende Weise, wie schnell jegliche Form von Zivilisation auf der Strecke bleibt, wenn Menschen wie du und ich von heute auf morgen gezwungen werden, um den nächsten Schluck Wasser zu kämpfen.
"Dry" von Neal und Jarrod Shusterman ist wieder einmal ein Buch, an welchem man in den letzten Wochen bestimmt nicht vorbei gekommen ist. Deshalb wollte ich ein wenig mit dem Lesen warten, bevor ich mich dem Hype anschließe. Enttäuscht wurde ich letztendlich jedenfalls nicht.
Schon am Titel kann man erahnen worum es geht: "Dry. Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr". Und das Thema ist aktueller denn je. Denn kaum habe ich das Buch beendet, wurden auch in meinen Regionen Fälle der Wasserknappheit, wenn auch nicht das Trinkwasser betreffend, bekannt.
In Kalifornien jedenfalls ist das gesamte Wasser knapp und zwar nicht erst seit kurzer Zeit. Aber erst als kein Wasser mehr aus den Wasserhähnen kommt, wird man sich dem wirklichen Ernst der Lage bewusst. Schnell merkt man, dass sich die Gesellschaft (die schon bald keine mehr ist) in verschiedene Lager spaltet. Es gibt diejenigen, die auf das System vertrauen, die, die nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind und sich an keinerlei Regeln mehr halten und die wenigen, die auf alles vorbereitet sind (sogenannte Prepper).
Die Geschichte ist aus der Sichtweise von verschiedenen Jugendlichen erzählt, die die Eindrücke jeder für sich anders aufnehmen und verarbeiten.
Alyssa ist 16 Jahre alt und ihr kleiner Bruder Garrett 10. Sie ist wirklich herzensgut und würde am liebsten jedem Menschen helfen, muss aber erkennen, dass auch sie Entscheidungen treffen muss, die zum Überleben notwendig sind. Sie und ihre Eltern hoffen zunächst noch auf die Hilfe der Regierung, erfahren aber schon bald, dass die Situation doch bedrohlicher und aussichtsloser ist als angenommen.
Kelton ist 17 und der Nachbar von Alyssa und Garrett. Sein Vater ist ein sogenannter Prepper und ist auf (fast) alles vorbereitet, wofür dieser lange verspottet wurde. So sieht sich Kelton als Held, spielt sich gerne auf und wirkt etwas überheblich. Aber auch er muss erkennen, dass alles Training in realen Situationen eben doch nicht mit diesem zu vergleichen sind.
Jaqui ist eine Einzelgängerin, die sich, vielleicht gerade wegen ihres trockenen Humors und ihres Sarkasmus, schnell in mein Herz geschlichen hat - wobei dies eben ihre Art ist, mit der Situation klar zu kommen. Sie musste schon früh lernen alleine zurecht zu kommen und hat sich so mit der Zeit mit einer harten Schale umgeben.
Henry ist ein Charakter, den man von Anfang an nicht leiden kann und den man auch nicht wirklich durchschaut. Klar, es geht ums Überleben. Aber sein purer Egoismus und seine manipulative Art haben mich teilweise wirklich fassungslos zurück gelassen.
Neben der Perspektive der vier Jugendlichen gibt es außerdem noch sogenannte Snapshots. Momentaufnahmen, die von Personen und Ereignissen innerhalb des Katastrophengebietes berichten und mir nicht nur einmal ein beklemmendes Gefühl bereitet haben.
In "Dry" spalten sich die Lager relativ schnell. Es geht um das nackte Überleben und vor allem entstehen Fragen der Moral und des Gewissens. Wie weit darf man gehen um sich selbst oder die die man liebt zu retten? Wo sind die Grenzen zwischen "böse" und dem, was man gehen darf um zu überleben? Und dann gibt es auch trotzdem noch die heimlichen Helden, die kleine Lichtblicke in solchen Zeiten geben. Vor allem aber fragt man sich die ganze Zeit, wie man selbst in solchen Situationen reagieren würde.
Von Neal Shusterman habe ich noch nichts gelesen, auch wenn ich durchaus ein paar wenige seiner Bücher im Regal stehen habe. Mir hat der Schreibstil allerdings wirklich super gefallen. Die Geschichte ist locker geschrieben und lässt sich sehr flüssig lesen. Außerdem wurde hier eine unglaublich bedrückende und beängstigende Atmosphäre geschaffen, sodass ich das Buch tatsächlich nicht in einem Zug durchlesen konnte.
Die Geschichte steigert sich zu einer immer bedrückenderen und aussichtsloseren Situation. Zwischendurch kam mir die Handlung allerdings etwas zäh vor und dafür am Ende etwas zu gerafft. Insgesamt hat mir das Buch aber, vor allem wegen der Nähe zur Realität, wirklich gut gefallen.
Hallo Jana,
AntwortenLöscheneine gelungene Rezension, die ich gern gelesen habe, auch wenn ich das Buch schon gelesen habe. Was das Ende betrifft, bin ich ganz bei dir. Dies war auch für mich ein kleiner Kritikpunkt an dieser interessanten Dystopie.
Hast du denn schon andere Bücher von Neal Shusterman gelesen?
Ganz liebe Stöbergrüße und als Leserin bleibe ich auch gleich hier. ;-)
Hibi
Hallo,
Löschenlieben Dank :) Bisher habe ich noch keine weiteren Bücher von Neal Shusterman gelesen, obwohl "Vollendet" bereits in meinem Regal steht.
Das freut mich!
Liebe Grüße, Jana.