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6. Mai 2019

[Rezension]: Pro und Contra. Mein Licht in deiner Dunkelheit // Sabine Schulter







Originaltitel: Pro und Contra. Mein Licht in deiner Dunkelheit
ISBN: 978-3-646-60401-6
Preis: € 3,99 (eBook) // € 12,99 (Softcover)
Verlag: impress (Carlsen)
Erscheinungsdatum: 01. November 2018
Seitenanzahl: 432
Reihe: Einzelband







Auf Gedeih und Verderb füreinander bestimmt

»Innerhalb einer Sekunde verschwand er, aber die Katastrophe war bereits angerichtet. Ich spürte den beginnenden Zug, die Sehnsucht, in mir aufbranden, die mich unweigerlich zu ihm führen würde. Zu meinem Contra.« (Textauszug)

Summer ist eine Pro. Ihre Zellen produzieren von Natur aus Elektrizität – ein knappes Gut, seit ein Sonnensturm die Erde getroffen hat und die Menschen keinen Strom mehr herstellen können. Um Summers kostbare Quelle nutzbar zu machen, braucht es ein Gegenstück, einen Contra. Als sie zufällig Kayden begegnet, weiß sie: Dies ist der Moment, vor dem sie sich ihr Leben lang gefürchtet hat. Denn sobald ihre Verbindung offenbar wird, bedeutet das für sie beide ein Leben als Ausgebeutete. Für Summer und Kayden beginnt eine atemlose Flucht vor der Unterjochung und ein leidenschaftlicher Kampf um Selbstbestimmung.

»Pro & Contra. Dein Licht in meiner Dunkelheit« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.


"Pro und Contra. Dein Licht in meiner Dunkelheit" war mein erstes Buch der Autorin und hat mich thematisch sofort angesprochen. Ich habe schon länger keine Dystopien mehr gelesen, obwohl diese ja eigentlich zu meinen Lieblingsgenres zählen.

Summer und Kayden leben in einer Welt ohne Strom. Durch einen Sonnensturm kann Elektrizität nicht mehr künstlich hergestellt werden. Für uns undenkbar, für die beiden bittere Realität. Nur durch Strompaare, die Pros, wie Summer eine ist und die Contras, wie Kayden einer ist, wird es möglich, Strom zu produzieren. Doch die Verbindung der Strompaare bedeutet meist eines: Unterdrückung und Ausbeutung. Deshalb geben die beiden alles, um ja nicht ihrem Gegenpart zu begegenen. Bis sie das Schicksal zusammenführt...

Summer ist eine sehr ruhige, vorsichtige und zurückhaltende Person, die erst im Laufe des Buches und mit Kaydens Hilfe zu sich selbst findet. Außerdem ist sie eine kleine Zicke, die es mehr als einmal schafft, ihren Contra in den Wahnsinn zu treiben. Sie hat lange Zeit sehr isoliert und vor den Menschen und der Regierung versteckt gelebt. Auch menschliche Interaktionen, wie Berührungen, waren für sie lange unmöglich. Denn eine Umarmung ist beispielsweise mit starken Schmerzen verbunden, da der Strom in ihren Adern ohne den passenden Contra keinen Weg nach außen findet. 
Kayden ist das genaue Gegenteil von Summer. Er ist der Regierung bereits bekannt und hofft darauf, niemals seinen Gegenpart zu finden. Er lebt mehr oder weniger versteckt im Untergrund und kann ein richtiger Draufgänger sein. Er steht für sich und seine Freunde ein, ist aufbrausend, aber gleichzeitig treu und freundlich. 
Die beiden haben nicht viel gemeinsam und doch sind sie auf natürliche Weise miteinander verbunden. Sie fühlen sich zueinander hingezogen und haben ein Ziel: ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit führen. 
Aber auch die Nebencharaktere sind unglaublich gut ausgeschrieben und wirken manchmal, als hätten sie fast selbst die Hauptrolle in der Geschichte. Man weiß bis zum Ende nicht, wem man wirklich trauen kann und hofft doch die ganze Zeit, dass sich kein Freund als Feind herausstellt. 

Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht beider Protagonisten in der Ich-Perspektive geschrieben. Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich realistisch und detailreich, wobei ich mir tatsächlich etwas mehr Worldbuilding gewünscht hätte. Trotzdem konnte mich die Geschichte zwischendurch wirklich fesseln, überraschen und in ihren Bann ziehen, wenn auch nicht durchgehend.

Insgesamt hat mir die Geschichte um Summer und Kayden gut gefallen. Das Thema ist meiner Meinung nach sehr aktuell und vielleicht ist so eine Situation auch kein Ding der Unmöglichkeit. Trotzdem fehlte es mir persönlich zwischendurch ein wenig an Spannung, obwohl ich gar nicht richtig erklären kann woran das lag. Außerdem fehlten mir einige Erklärungen dazu, wie es überhaupt möglich ist, dass solche Strompaare existieren und wie das Ganze überhaupt funktioniert. Ich bin froh, dass Sabine Schulter hier einen Einzelband geschaffen hat und doch war mir das Ende viel zu schnell und zu wenig ausgearbeitet. Potenzial für eine Fortsetzung hätte es hier definitiv gegeben und so wurde ich am Ende tatsächlich etwas enttäuscht zurück gelassen. 



Sabine Schulter wurde 1987 in Erfurt geboren, lebt nun aber mit ihrem Mann in Bamberg. Trotz ihres abgeschlossenen Oecotrophologie-Studiums fokussierte sie sich auf das Schreiben von Fantasy-Büchern. Sie liebt das Spiel mit den Emotionen und möchte ihre Leser tief in ihre Bücher ziehen, die oft von dem Zusammenspiel der Protagonisten untereinander geprägt sind. Viel Spannung gehört in ihre Geschichten genauso wie ein Happy End und unvorhergesehene Wendungen.










           

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