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17. Oktober 2020

[Rezension]: Marwani. Mitten ins Herz // Maren Dammann







Originaltitel: Marwani
ISBN: 978-3-522-65415-9
Preis: € 9,99 (eBook) // € 13,00 (Paperback)
Verlag: Planet!
Erscheinungsdatum: 18. Juni 2019
Seitenanzahl: 288
Reihe: Einzelband






„Mira ist stark. Stärker als jeder andere. Sie hat es nur vergessen.“

Seit Mira im Rollstuhl sitzt, hat sie jegliche Freude verloren. Und dass ihre Eltern auch noch ein Haus direkt neben einem Pferdehof kaufen, bringt das Fass zum Überlaufen: Weder mag Mira Pferde noch wird sie hier jemals neue Freunde finden, denn ihre alten sind natürlich in der Heimat geblieben. Doch dann galoppiert Marwani in ihr Leben. Die Schimmelstute ist wild, temperamentvoll, selbstbewusst und ungezähmt – genau wie Mira sich früher auch gefühlt hat, bevor sie den Unfall hatte. Mit der Zeit stellt Mira fest, dass sie und Marwani mehr gemeinsam haben, als sie denkt. Außerdem hat es ihr Dan, der etwas schüchterne aber talentierte Stalljunge, ebenfalls angetan. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja doch Wunder ...

"Marwani" ist alles, aber kein klassischer Pferderoman. Denn hier wird gekonnt ein eher schwieriges Thema aufgegriffen und dabei auf eine Ebene gebracht, die auch für junge Leser geeignet ist.

Zu Beginn interessiert sich Mira überhaupt nicht für Pferde. Ihre Gedanken kreisen einzig und allein um die Tatsache, dass sie unfallbedingt an einen Rollstuhl gefesselt ist. Sie leidet und verweigert teilweise sogar das Essen oder die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Erst als sie der verletzten Stute Marwani begegnet, fasst sie langsam wieder neuen Lebensmut. Kernthema des Buchs ist es zu lernen, mit seinem Schicksal umzugehen und sich bestmöglich mit diesem zu arrangieren. Außerdem geht es auch um Freundschaft und die erste Liebe. Diese Textpassagen wurden meiner Meinung nach gut in die Geschichte eingewoben und lockern das etwas härtere Thema genau richtig auf. Insgesamt ist die Handlung eher ruhig und vieles findet auf der zwischenmenschlichen Ebene statt. Nur ein kleines Abenteuer am Ende bringt noch einmal Schwung in die Handlung.
Der Unfall und die damit verbundene Folgen für Mira wurden sehr authentisch dargestellt. So konnte man gut nachempfinden, wie es sein muss, als sonst sehr aktiver und abenteuerlustiger Mensch auf einen Rollstuhl angewiesen sein zu müssen.
Mira ist stark. Stärker als jeder andere. Sie hat es nur vergessen.
Auch die Nebencharaktere wie Miras kleine Schwester Kathi (die ihre große Schwester nur so vergöttert) und der Stallbursche Dan wurden sehr bildhaft dargestellt.

Der Schreibstil von Maren Dammann ist sehr leicht, flüssig und vor allem altergerecht. Das Buch ist aus der Sicht des Erzählers geschrieben, womit ich zu Anfang zugegebenermaßen meine Probleme hatte. Der Fokus liegt aber auch hier mehr bei Mira. Außerdem merkt man, dass sich die Autorin mit Pferden auskennt, da Umgang und Training mit Pferden sehr anschaulich und verständlich beschrieben werden.

Das Ende ist in sich abgeschlossen und behält keine offenen Fragen zurück. Leider war es meiner Meinung nach ein wenig zu viel Happy-End. Weniger ist manchmal mehr und das auch wenn die Autorin dieses Buch in Anlehnung an eine wahre Geschichte geschrieben hat.
Insgesamt hat mir die Geschichte über eine außergewöhnliche Freundschaft und die Stärke der Protagonistin gut gefallen. Die Geschichte ist unglaublich tiefgründig und bietet vielmehr als der Klappentext vielleicht zunächst vermuten lässt. 


~ Ich möchte mich ganz herzlich beim Verlag
für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares bedanken! ~

Maren Dammann, geboren 1983 in Wermelskirchen, studierte Umweltmanagement und emigrierte nach Australien, wo sie unter anderem den Lebensraum der Koalas und Flughunde erforschte. Nun arbeitet sie in einer leitenden Position bei einem der größten Sprachdienstleister Australiens. Seit ihrer frühen Jugend im Journalismus tätig, entwickelte Maren Dammann eine Passion für das Schreiben. Sie hat ca. zehn Jahre als Freelance-Journalistin gearbeitet und unzählige Artikel veröffentlicht. Als Selfpublisherin hat sie bereits Erfahrung mit Kinder- und Jugendbüchern gesammelt. In ihrer Freizeit beschäftigt sich Maren Dammann mit ihren Pferden, bei denen sie sich auch Inspiration für ihre Geschichten holt.         

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