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7. Januar 2015

[Rezension]: "Der Engelsbaum" von Lucinda Riley





Originaltitel: Not Quite an Angel
Preis: € 9,99 [D]
Ausgabe: Taschenbuch
Seitenanzahl: 640
Reihe: Einzelband
Bewertung: **** (4)
Verlag: Goldmann
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"Menschen, die wir lieben, verlassen uns nie ganz." "Der Engelsbaum", murmelte Cheska. "Er ist da, Mummy, er ist da. Siehst du ihn zwischen den Ästen?" (Seite 122)


Vielen Dank an den Goldmann Verlag für dieses Rezensionsexemplar!


Dreißig Jahre sind vergangen, seit Greta Marchmont das Herrenhaus verließ, in dem sie einst eine Heimat gefunden hatte. Nun kehrt sie zurück nach Marchmont Hall in den verschneiten Bergen von Wales – doch sie hat keinerlei Erinnerung an ihre Vergangenheit, denn seit einem tragischen Unfall leidet sie an Amnesie. Bei einem Spaziergang durch die winterliche Landschaft macht sie aber eine verstörende Entdeckung: Sie stößt auf ein Grab im Wald, und die verwitterte Inschrift auf dem Kreuz verrät ihr, dass hier ein kleiner Junge begraben ist – ihr eigener Sohn! Greta ist zutiefst erschüttert und beginnt sich auf die Suche zu machen nach der Frau, die sie einmal war. Dabei kommt jedoch eine Wahrheit ans Licht, die so schockierend ist, dass Greta den größten Mut ihres Lebens braucht, um ihr ins Gesicht zu blicken ...

David Marchmont, der den Wagen bei heftigem Schneefall die schmale vereiste Straße entlangsteuerte, blickte zu seiner Beifahrerin hinüber. 

Als ich das Buch das erste Mal in der Hand hielt, war ich zugegebenermaßen etwas skeptisch. Denn ehrlich gesagt lese ich sonst eher dünnere Bücher, solche mit über 600 Seiten meide ich größtenteils. Es sei denn das Buch spricht mich wirklich an, so wie dieses hier.

"Der Engelsbaum" wurde vor ungefähr 20 Jahren von der Autorin geschrieben, aber erst jetzt veröffentlicht. 
Dies merkt man auch an dem Buch selbst, denn die neueren Werke sind meiner Meinung nach wesentlich besser. 

Wie es für Lucinda Riley üblich ist, springt auch dieser Roman in den Zeiten hin und her. Greta, die sich aufgrund eines Gedächtnisverlustes an nichts mehr erinnern kann, wird von David, einem guten Freund, über ihre Vergangenheit aufgeklärt.
Im Prinzip enthält der Roman die Geschichte Dreier Generationen. Gretas, die ihrer Tochter und auch ihrer Enkelin. 
Trotzdem bin ich der Meinung es hätte eventuell alles etwas kürzer sein können. Irgendwie zogen sich manche Textpassagen doch sehr in die Länge und man hätte auch eher zum Punkt kommen können. Auch einige Personen waren mir etwas unsympathisch, wie zum Beispiel Greta selbst. Dafür sind mir David und seine Mutter LJ sehr ans Herz gewachsen. Aber auch Gretas Enkeltochter, Ava, hat mir sehr gefallen. Ich finde es erstaunlich, welche Entwicklung sie trotz ihrer Mutter gemacht hat. Obwohl sie alles, meiner Meinung nach, etwas zu leicht weggesteckt hat.
Die wohl spannendste Geschichte ist die von Greta's Tochter, Cheska. Sie leidet an einer schweren, psychischen Erkrankung, die aber erst spät erkannt wird. Teilweise habe ich mich aufgrund ihres Verhalten sehr erschrocken und konnte alles gar nicht richtig begreifen. Größtenteils ist die Erkrankung aber auch die Schuld der Protagonistin, denn diese kann einige Tatsachen sehr gekonnt verdrängen. 
Eine besonders große Rolle spielt auch das Thema "berühmte Kinder", beziehungsweise wenn man Kinder zu früh ins Rampenlicht bringt. Im laufe der Handlung kann sich jeder selbst eine Meinung dazu bilden. Ich persönlich halte nicht allzu viel davon, vor allem wenn es das Kind daran hindert seine Kindheit auszuleben und richtig erwachsen zu werden.

Ich finde auch, das der Titel nicht ganz passend gewählt wurde. Denn der "Engelsbaum" taucht nur ein einziges Mal im gesamten Roman auf. Der englische Titel hingegen ist perfekt.

Außerdem sollte man sich nicht zu sehr vom Klappentext beirren lassen. Denn dieser hat meiner Meinung nach recht wenig mit dem eigentlichen Geschehen zu tun. Ich habe eine erschreckende Geschichte über Greta selbst erwartet. Stattdessen ist es eher eine über ihre Verwandten, in der sie natürlich eine nicht gerade kleine Rolle spielt. Die Spannung wird dadurch allerdings nicht getrübt. 

Ich kann das Buch mit Einschränkungen weiterempfehlen. Wer gerne etwas realitätsnahere Romane und vor allem die der Autorin liest, für den ist dieser Roman mit Sicherheit etwas. 

Lucinda Riley wurde in Irland geboren und verbrachte als Kind mehrere Jahre in Fernost. Nach einer Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin konzentriert sich Lucinda Riley heute ganz auf das Schreiben – und das mit sensationellem Erfolg: Seit ihrem gefeierten Roman »Das Orchideenhaus« stürmte jedes ihrer Bücher die internationalen Bestsellerlisten. Unter dem Namen Lucinda Edmonds hat sie acht Romane veröffentlicht, von denen nun »Das italienische Mädchen« erstmals auf Deutsch erscheint. Lucinda Riley lebt mit ihrer Familie in Norfolk im Osten Englands und in ihrem Haus in der Provence.




"Das Mädchen auf den Klippen"










"Das italienische Mädchen"

4 Kommentare :

  1. Sehr schöne, ehrliche Rezension! Das Buch interessiert mich sehr und es ist schon mal auf der WL

    Liebe Grüße,
    Nicole

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  2. Hallo Jana! :-)

    "Der Engelsbaum" haben Andrea (LeseBlick) und ich auch schon gelesen. ;) Wir beide sind auch große Lucinda Riley Fans.
    Eine sehr schöne Rezension hast du dazu geschrieben. Vorher habe ich erst ein Buch von ihr gelesen (Das Orchideenhaus) und fand, obwohl "Der Engelsbaum" echt nicht schlecht war, dass es damit nicht mithalten konnte. "Das Orchideenhaus" hat mich mehr gefesselt. (Ich sehe, du hast es auch noch auf deinem SuB.^^)

    Ich freue mich, dass wir gemeinsam das Buch "19 Minuten" im Februar lesen!! :-))

    Alles Liebe ♥,
    Janine

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    Antworten
    1. Hallo Janine,
      Genauso ging es mir bei "Der Engelsbaum" und "Das Mädchen auf den Klippen", nicht schleicht aber auch nicht so gut. Na dann kann ich mich ja wirklich auf "Das Orchideenhaus" freuen :)

      Darauf freue ich mich auch wirklich sehr!! Ich bin gespannt :)

      Liebe Grüße,
      Jana ♥

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