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5. März 2015

[Rezension]: "19 Minuten" von Jodi Picoult






Originaltitel: Nineteen Minutes
Preis: € 8,99 [D]
Ausgabe: ePub
Seitenanzahl (Print-Ausgabe): 480
Reihe: Einzelband
Bewertung: **** (4)
Verlag: Piper
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" Erst als Patrick aus der Zelle getreten und den Schlüssel im Schloss umgedreht hatte, hörte er, wie Peter wieder etwas sagte. "Die haben angefangen", flüsterte er." (Seite 51 *laut meinem Tolino)


In 19 Minuten kann man das Gras in seinem Vorgarten mähen, die Haare färben oder einen Kuchen backen. Man kann die Wäsche für eine fünfköpfige Familie falten. 19 Minuten kostet es, von der Grenze zu Vermont nach Sterling, New Hampshire, zu fahren. In 19 Minuten kann man die Welt zum Stillstand bringen oder einfach aus ihr herausfallen. 19 Minuten kostet es, Rache zu nehmen. Das hat der 17-jährige Peter Houghton getan. Noch weiß niemand in Sterling, wofür, doch mit diesem unaussprechlichen Akt der Gewalt ist die Welt des kleinen Ortes für immer aus den Angeln gehoben. Josie Cormier, die Tochter der Richterin, hat das Massaker an der Schule überlebt. Sie wäre die beste Zeugin. Aber sie kann sich nicht erinnern, was geschehen ist.

„Wenn Du das hier liest, bin ich hoffentlich tot."

"19 Minuten" war jetzt nicht mein erster Roman dieser Autorin, die ja schon etwas andere, härtere Themen aufgreift.
Allerdings wird es auch nicht mein letzter gewesen sein.

Der Roman dreht sich nicht nur um die Zeit nach dem Amoklauf, welcher am 06. März 2007 stattfindet. Er beleuchtet auch die Jahre zuvor und geht sogar bis in die Kindheit von Peter zurück. Somit erfährt man auch, wie es zu dem Amoklauf kommen konnte und wie sich die Charaktere im Laufe der Jahre entwickelt haben. 
Das besondere an diesem Roman ist, das man neben der Opfer auch Einblicke in die des Täters erhält.
Außerdem befindet sich vor jedem Kapitel ein Text aus der Sicht eines Opfers - Peter eingeschlossen. 

Leider bin ich erstmal gar nicht in die Geschichte rein gekommen. Durch die Er/Sie Perspektive blieb zunächst alles sehr oberflächlich und ich wusste auch nicht wer wer ist. Außerdem waren die doch sehr häufigen Perspektivenwechsel nur durch einen Absatz gekennzeichnet - und damit hatte ich arge Probleme.
Erst kurz nach der Hälfte bin ich besser damit klar gekommen. 

Trotzdem erhalten wir genügend Einblicke in die einzelnen Charaktere - und von denen gibt es eine Menge.
Peter Houghton wird bereits seit seinem fünften Lebensjahr aufgrund seines Verhaltens und Aussehens schikaniert. Außerdem wird er immer mit seinem größeren "besseren" Bruder Joey verglichen. Seine einzige Stütze war seine beste Freundin, Josie Cormier. Doch auch diese wendete sich mit der Zeit von ihm ab, da sie Angst hatte in seinem Umfeld unbeliebt zu werden. 
Leider erreicht das Mobbing Ausmaße, die man sich gar nicht vorstellen kann. Besonders Josie's Freund Matt ist involviert, dem sowohl psychische als auch körperliche Angriffe nicht zu schade sind.

Auch wenn man von Anfang an den Täter der Attentat kennt, hatte ich durchgehend Mitleid mit Peter. Es ist einfach schrecklich, wozu Menschen fähig sind, nur weil jemand anders ist. 
Auch wenn dies definitiv KEINE Lösung ist, kann ich doch verstehen, das Peter keine Kraft mehr hatte. Nicht nur die anderen, sondern auch er selbst wurde zum Opfer...

Alles in einem ein erschütternder, realitätsnaher Roman, der uns auch mal hinter die Fassade des Täters schauen lässt.
Besonders der letzte Teil des Romanes und die darin enthaltene Gerichtsverhandlung konnte noch eine bessere Bewertung rausreißen. 

Und manchmal sollte man nicht einfach nur wegschauen, sondern den Mut haben zu helfen...

Die gebürtige New Yorkerin Jodi Picoult eroberte im Sturm die Herzen ihrer Leser. Vor allem ihr Talent , mit Feingefühl vielschichtige zwischenmenschliche Beziehungen zu beschreiben, schätzen ihre Fans. Die 1967 geborene Autorin lebt heute mit ihrem Mann und ihren Kindern in Hanover, New Hampshire. Bereits während ihres Studiums widmete sie sich dem Schreiben und arbeitete zunächst als Texterin und Lehrerin. Ihren ersten Roman verfasste sie 1992, als sie mit ihrem ersten Kind schwanger war. Damit sie für ihre Bücher effektiv recherchieren kann, hat ihr Mann seinen Beruf aufgegeben. Jodi Picoult kann so die Schauplätze ihrer Romane besuchen, um eine genaue und authentische Beschreibung zu liefern. Kein Wunder also, dass man mit ihren Romanhelden jedes Mal mitfiebert, als ob sie wirklich wären.




2 Kommentare :

  1. Hey,

    ich finde die Passage mit den 19 Minuten immer noch klasse. Die ist mir noch immer im Gedächtnis.
    Auch das erste Zitat ist echt klasse!

    Was die blöden Absätze angeht, vermute ich fast das es das Problem der Ebooks ist. Aber das werden wir ja dann vielleicht beim nächsten Buch überprüfen können ;)

    Eine sehr schöne Rezension, die sich ja sehr mit meinen Eindrücken deckt ;)

    Liebe Grüße,
    Julia

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    Antworten
    1. Die Passage ist mir auch im Gedächtnis geblieben. Vorher hatte ich mir da nie Gedanken drüber gemacht, dabei steckt da so viel dahinter.
      Das kann natürlich sein. Obwohl ich fast befürchte, das auch der nächste Roman ein Ebook sein wird.. Aber dann sehe ich da einfach mal drüber hinweg.
      Danke dir :)

      Liebe Grüße,
      Jana

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